Unterschied zwischen Furcht und Ehrfurcht

Der Unterschied zwischen Furcht und Ehrfurcht liegt im Unbewusstsein= Furcht oder Bewusstsein=Ehrfurcht, was ich wirklich bin. Im Einzelnen wird hier darauf eingegangen.

Was ist Furcht?

Furcht und Ehrfurcht schließen sich aus. Furcht ist Angst. Es ist ein Rudiment der tierischen Natur des Menschen. Stets verursacht durch einen erlernten Gedanken, der meistens nicht bewusst gemacht wird. Man könnte sagen, das Gehirn ist durch Angst zer-furcht, die Hirnfurchen sind der Sitz der Überlebensgedanken. Runtergebrochen ist es der Gedanke (=Glaube) körperl-ich und damit sterblich zu sein. Der Mensch ist nicht bei sich. Er ist außer sich. In der Furcht lebend spaltet er in Gut und Böse, Opfer und Täter. Er ist Opfer anderer Menschen und von Naturereignissen oder wird zum Täter gegenüber anderen und der Natur. In der Ehrfurcht seiend, gibt es das nicht.

Was ist Ehrfurcht?

Es ist ein Zustand, frei von Angst. Ehrfurcht ist eine Frucht des erwachten Bewusstseins, dass ich nicht körperlich und sterblich bin. In der Ehrfurcht vor den Kräften, die walten, kommt eine demütige Stille auf mit einem Respekt, der tief geht. Das Wort Respekt wird gern anstelle von Angst verwendet. Ich meine hier wahren Respekt im Sinne von, das was ist, ist und darf sein, z.B. ein Naturereignis, das Altes zerstört oder die Diagnose Krebs. Es ist etwas Heiliges, Unantastbares. Die Schöpfung selbst offenbart sich. Es ist, als ob Gott kommt. In diesem Moment passiert ein Innehalten, eine tiefe Rührung, eine tiefes Berührtsein. Es gibt keine Trennung. Es erscheint äußerlich unterschiedlich – Mensch, Tier, Naturereignis, Krebserkrankung usw. und doch bin ich das Gleiche. Es entsteht der Wunsch sich zu verneigen, nicht als unterwürfige Geste, sondern in dem Bewusstsein, dass ich das Gleiche bin. Es ist, wie der Quelle der Schöpfung ins Auge zu schauen. Es ist wie Angekommensein. In diesem Zustand, gibt es keinen Gedanken, der Furcht erzeugt. Da ist tiefe Stille, von einer Größe, falls man das Wort hierfür überhaupt verwenden kann, wie die Unendlichkeit. Als ob die Zeit stehen geblieben wäre. Es gibt nichts mehr zu sagen. Jedes Wort wäre zuviel. Ich bin ganz angekommen im Urgrund meines Seins. Man kann es nicht machen, man kann es nicht lernen. Es passiert, wenn es passiert. Es ist Gnade.

Autor: Ellen Port

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