Was ist die Unendlichkeit?

Gibt es ein Jenseits?
Mit dem Verstand ist weder die Frage nach der Unendlichkeit noch die Frage nach dem Jenseits zu beantworten. Denn dieser trennt uns davon ab. Die Vorstellung getrennt zu sein, ist in jedem Men-schen schmerzlich. Wird diese Verletzung nicht durch Bewusstsein in sich selbst geheilt, was den Menschen in den Zustand seiner Vollkommenheit führt, versucht er sein körperliches Leben zu retten, zu berechnen, um den Schmerz möglichst auszuschalten. Das ist die Geburt der Zahlen-Systeme und der Mathematik. Es ist die Geburt der Geld-, Wirtschafts- und Staats-Systeme und notwendigerweise ihr Zerfall. Denn nichts ist beständig. Wir nennen es die Wirklichkeit. Sie exis-tiert im Kopf. Was hier unendlich ist, ist das angstbesetzte Auf und Ab der schöpferischen Zer-störung. Es ist ewige Todesangst.

Der körperlich denkende Mensch ist sterblich. Er verliert sich in Berechnungen, wenn er sich mathematisch oder psychologisch auf Teilen, Addieren, Multiplizieren oder Differenzieren beschränkt. Er verpasst das wahre Leben. Der im Bewusstsein Erwachte ist in der Erfahrung der Unendlichkeit, die beständig ist. In diesem Zustand außerhalb des Denkens und des Rechnens kann er den geistigen Energiestrom in sich selbst als den Fluss einer unendlichen Bewegung wahrnehmen. Sie gleicht einer liegenden Acht. So ist dieses Zeichen Symbol für die unendliche Natur des Bewusstseins geworden. Es ist keine riesengroße Zahl und niemand hat es sich ausge-dacht. Es ist Teil der inner-körperlichen Erfahrung des Menschen, der die Begrenzung des per-sönlichen Denksystems überwunden hat. Es sieht aus wie eine Schlange, die sich selbst verdreht und dadurch den eigenen Schwanz fasst. Wie auch die Null weist das Unendlichkeits-Zeichen auf einen Zustand außerhalb dessen hin, was wir berechnen können. ICH BIN DAS, was nicht be-rechenbar ist bzw. DAS, was vor einem jeden Denk-System bereits existiert. Unendlich. Formlos.

Was ist die Midgardschlange?
Wenn die Wirklichkeit körperlich interpretiert wird, ist das die ewige Wiederholung des Irdischen. Im Verstand erscheint die geistige Bewegung, die das GewahrSein der Unsterblichkeit ist, als der ununterbrochene Zyklus von Entstehen und Vergehen. Es ist der ewige Natur-Kreislauf von Geburt und Tod. Es ist der Kreislauf des Leidens, wo sich „die Katze in den Schwanz beißt“. Symbol dieses unendlichen Kreislaufs der körperlichen Natur ist die mythologische Gestalt der Midgard-Schlange. Da das körperliche Leben immer bedroht ist, findet ein ewiger Kampf gegen den Tod statt. Er ist nie zu gewinnen. Denn Körper sind dem Untergang geweiht.

Was bedeutet der Äskulap-Stab?
Hinter jedem Schmerz versteckt sich Todesangst. Ruft jemand aufgrund dessen nach einem Re-zept, den Schmerz zu heilen und/oder das körperliche Leben zu retten, was dasselbe ist, wird es jemanden geben, der behauptet, dass er das erbringen kann. Es ist das Resonanz-Gesetz. In diesem Fall ist das die Geburt der Medizin. Im Studium der Funktionsweise des Körpersystems wird die Kaste der Ärzte geboren. Ärzte glauben, etwas tun zu können, um Leben zu retten. Das ist die Projektion der persönlichen Sehnsucht oder der Wunsch nach körperlicher Heilung vom Schmerz. Durch die Abspaltung des ganzheitlichen Bewusstseins durch die Annahme körperlich zu sein, ist der eigentlich geschlossene Energie-Kreislauf, der die liegende Acht darstellt, gedanklich unterbrochen. Das auf Heilung durch Vollkommenheit (Geschlossenheit, EinsSein) hinweisende Symbol der liegenden Acht ist als die Schlange nach oben zum Himmel geöffnet und der Stab, um den sie sich windet, symbolisiert ebenfalls die Verbindung des Irdischen mit dem Himmel. Es ist die Senkrechte im Sinne von Aufrechtsein, aufrichtig, wahrhaftig, geistreich sein. Verdreht sich der Mensch auf der körperlichen Ebene nach Heilung, bleibt er sterblich. Erinnert er sich an die Un-endlichkeit in sich selbst, ist er unsterbliches Bewusstsein. Hier und jetzt ist das der Himmel auf Erden. Jeder Mensch hat in jedem Moment die Wahl körperlich und damit leidend oder geistreich und damit frei zu sein.

 

Autorin:Karina Karina Gerlach

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