Unterschied Wahrheit – Lüge

Woran erkenne ich eine Lüge?
Lügen tun immer weh. Ich schäme mich dafür, wenn ich absichtlich lüge. Doch die meisten leidverursachenden Lügen, sind mir nicht mal bewusst. Durch intelligente Innenschau habe ich herausgefunden, dass es sich um tief verwurzelte Über-zeugungen handelt, Lügen die ich für die Wahrheit halte. 

Diese Grundüberzeugungen sind zum Beispiel: 
–       Ich brauche liebevolle Zuwendung, Wertschätzung, Bestätigung,
–       Ich brauche Sicherheit und Geborgenheit,
–       Ich bin nicht gut genug, wertlos, falsch,
–       Ich bin ein getrenntes, sexuelles Wesen,
–       Ich bin der Körper,
–       Der Tod ist etwas Schreckliches,
–       Wenn der Körper stirbt, bin ich nicht mehr hier.

Diese Grundüberzeugungen sind Angstgedanken und erzeugen schmerzliche Gefühle wie Unruhe, Ärger, Trauer, Wut, Zorn, Neid, Eifersucht, Hass, Ablehnung, Verachtung, usw.. An diesen schmerzlichen Zuständen erkenne ich, dass ich in einer Lüge involviert bin. Jede Handlung, die auf diesen Grundüberzeugungen basiert, setzt die Lüge fort. Lügen führen zu kriege-rischen, zerstörerischen Handlungen mir selbst und anderen gegenüber.

Wie bewege ich mich von der Lüge hin zur Wahrheit?
Indem ich meine schmerzlichen Gefühle als Wecker anerkenne, als dringliches Signal, mich wieder der Wahrheit hinzu zu wenden. Durch die Betrachtung dieser schmerzlichen Grundüberzeugungen aus der umgekehrten Perspektive passiert angesichts der Wahrheit Erlösung vom Schmerz. Ich erkenne, dass es jeweils nur ein Gedanke ist, der das schmerzliche Gefühl erzeugt und mich zu einem bestimmten Verhalten führt. Der Glaubenssatz „Ich brauche Wertschätzung und Be-stätigung“ um mich wertvoll und geliebt zu fühlen, erzeugt einen Zustand des Mangels. Jemand da draußen soll mir den Wert geben, mich lieben. Dies zu glauben, erzeugt sofort Druck, ich muss etwas tun und dies besonders gut. Ich verhalte mich dann auf der Arbeit so, dass ich möglichst schnell und effizient bin. Ich vergleiche mich mit anderen, zweifle an mir, ob ich mithalten kann, ob ich schnell genug bin, ich gönne mir fast keine Pause, lenke mich nicht durch Gespräche mit anderen ab, fokussiere mich besessen auf die Arbeit und isoliere mich. Voll im Hamsterrad gefangen, bin ich ein von mir selbst Getrie-bener. Ich leide an einer chronischen Überforderung und stehe unter Zeitdruck. Durch intelligente Innenschau erkenne ich, dass der Druck daher kommt, dass ich meinen Wert von Leistung abhängig mache und meinen gegebenen Selbstwert damit verleugne. Diese Erkenntnis ist der erste Schritt Richtung Wahrheit. Ich erkenne: ohne den Gedanken „Ich brauche Wertschätzung und Bestätigung“ bin ich bereits wertvoll im Jetzt. Es kommt Frieden auf. 

Woran erkenne ich die Wahrheit?
Im stillen GewahrSein meiner Selbst komme ich in meine wahre Kraft. Es ist ein Tun aus mir selbst heraus, ohne Zielstellung schnell oder effizient zu sein. Es entstehen neue, liebevollere Verhaltens-optionen. Zum Beispiel arbeite ich aus der Ruhe heraus in einem entspannten, natürlichen Tempo und stehe dazu. Ich bin sachlich, fokussiert und dadurch in der Lage das zu tun, was jetzt Priorität hat. Die Wahrheit eröffnet wahren Kontakt zu mir selbst und damit auch zum Gegenüber. In diesem neuen Selbst-Bewusstsein finde ich sogar die liebevolle Option „Nein“ zu sagen. Wo Wahrheit ist, ist es in mir friedvoll, liebevoll, still. Dieser Frieden ist der Wegweiser. 

Die Wahrheit ist Einheitsbewusstsein
     – Ich bin geliebt, weil alles was ist, von Liebe durchdrungen ist.
     – Ich bin sicher und geborgen.
     – Ich bin gut genug, ich bin wertvoll, ich bin nicht falsch.
     – Ich bin ein nicht körperliches, nicht sexuelles Wesen. Ich bin ein geistiges Wesen.
     – Ich bin nicht getrennt vom EINEN Wesen.
     – Ich bin ewig, nicht verletzbar – der Tod ist eine Illusion.
     – Der Wert des geistigen Wesens, das ich bin, ist immer gegeben und vollkommen.

Ich bin das eine göttliche Wesen, das sich in allem spiegelt. Die Schöpfung ist perfekt. Jede Situation ist neutral, bis der Ich-Gedanke dazwischenkommt. Jeder Ich-Gedanke ist die Lüge. Durch die Anerkennung der Spiegelung verschwindet die Lüge „ich“. Das Abgespaltene, Abgelehnte will integriert werden. Es gibt keine Trennung, der Verstand trennt. Ich bin immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Ich habe, was ich brauche und ich brauche, was ich habe.

Umkehr und Verinnerlichung
Die Verinnerlichung der Wahrheit, die Einswerdung damit, ist die Erlösung. Die Bereitschaft, dies zu tun, indem ich mich immer wieder neu an die Wahrheit erinnere und diese vom Verstand ins Herz sinken lasse, verankert mich im Wahrheits-Bewusstsein. Das GewahrSEIN von Frieden und Liebe durch die Umkehr ist im Jetzt – frei vom Verstand, frei von Polarität – Einheit ohne Zeit und Raum. Es ist SEIN.

Autor: Nanea (Hans-Jörg) Tschäni

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